Warten auf wunderbaren Fußball

Posted on 25. Juli 2010

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Die SpVgg Unterhaching hatte sich vor der neuen Drittliga-Saison viel vorgenommen. Nach einer soliden Vorbreitungsphase von sechs Wochen ging das erste Ligaspiel gegen den Konkurrenten SV Wehen-Wiesbaden mit 0:1 (0:1) dann aber verloren. So solide es in den Testspielen lief, desto verkrampfter gestaltete sich der Saisonauftakt vor heimischem Publikum.

Zuletzt hatten die Hachinger noch gute Tests gegen bulgarische Erstligisten, Regionallligisten und unterklassige Teams sowie ein lockeres 12:0 (7:0) gegen den Kreisklassisten SC Bajuwaren-München in der letzten Trainingswoche hingelegt. Alles andere alles locker von der Hand ging es für die Rot-Blauen vor ca. 2.000 Zuschauern im Generali Sportpark gegen Liga-Mitstreiter Wehen-Wiesbaden.

„Ballstafetten vermisst“

Die SpVgg hatte beim Saisonauftakt vor allem beim Herausspielen von Torchancen erhebliche Probleme. Der noch vor der Partie von SpVgg-Manager Erich Meidert angekündigte „wunderbare Kombinations-Fußball“ der fast rundum erneuerten Hachinger-Mannschaft blieb noch aus. „Wir haben in der ersten Hälfte die Ballstafetten vermissen lassen“, gab auch Innenverteidiger Torben Hoffmann zu. „Zu wenig“, so lautete sinngemäß danach auch das Fazit des so euphorisch in die Saison gestarteten Meidert.

In den ersten 30 Minuten der ersten Halbzeit musste Hoffmann, der von den Fans kritisch beäugte Neuzugang vom TSV 1860 München, mit ansehen, wie auch die Defensive der Spielvereinigung nicht immer sattelfest stand. Wehens Akteure Marcel Ziemer (12.), Steffen Bohl (21.), Addy Waku Menga (25.) sowie Fabian Schönheim (29.) verpassten nur knapp das Haching-Tor. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und waren in allen Belangen unterlegen“, so der neue Hachinger Kapitän.

Vergebliches Warten

Erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs wurde es etwas besser. Nach dem Gegentor zum 0:1 durch Wehens Schönheim (34.) ließen die beiden Neuzugänge Nahuel Dario Fioretto (45.) und Gardar Gunnlaugsson (35.) Chancen aus. Generell fehlte im Spielaufbau und bei vielen offensiven Aktionen die letzte entscheidende Vorlage. „Der letzte und schon der vorletzte Pass ist nicht gekommen“, monierte SpVgg-Trainer Klaus Augenthaler.

Nach dem Seitenwechsel lief es für die Rot-Blauen nur unwesentlich besser. Der Trainer habe den Spielern zuvor in der Halbzeit gesagt, „dass die Chancen kommen werden“, sagte der gut aufgelegte Leandro Grech. Doch sie kamen nicht. Mehr als ein paar schöne Einzelaktionen und anschließenden Hereingaben von Rechtsverteidiger Thorsten Schulz sowie nach einem Patzer von Wehen-Torwart Michael Gurski (55.) sprangen nicht heraus. Die Gäste hingegen verpassten es, die Führung nach guten Chancen von Alf Mintzel (61./76.) und Schönheim (75.) auszubauen.

Flattern vor Schweini?

Was in den Vorbereitungsspielen noch so gut geklappt hatte, funktionierte nun im Liga-Alltag kaum. „Es ist ein Unterschied zwischen einem Vorbereitungsspiel gegen einen bulgarischen Erstligisten und heute“, stellte Augenthaler klar. Fehler werden im Gegensatz zu Vorbereitungsspielen schneller bestraft. „Es waren Kleinigkeiten, die entschieden haben“, gab auch sein Trainerkollege aus Wehen, Gino Lettieri, zu. So lautete das Augenthaler-Fazit nach dem verkorksten Saisonstart: „Die Ansätze waren vorhanden. Aber es ist bei den Ansätzen geblieben“.

Die Rot-Blauen landeten schnell auf dem Boden der Tatsachen. Vor dem nächsten schweren Spiel bei Jahn Regensburg war die Euphoriewelle auf einmal ganz weit weg. Zweckoptimismus war im Sportpark eher wieder im Trend. „Man darf jetzt nach einem Spiel nicht die Nerven verlieren oder das Flattern bekommen“, so Hoffmann. Vor allem nicht vor dem Regensburger Stürmer Tobias Schweinsteiger. Seinerseits mit 14 Treffern Top-Torjäger der Hachinger in der vergangenen Saison.

 

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