Bachingers „beste Woche des Lebens“

Posted on 26. September 2018

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TENNIS – Das ATP-Turnier im französischen Metz liegt Münchner Tennisprofis anscheinend besonders. 2017 hatte der Sieger Peter Gojowczyk geheißen. Und in diesem Jahr schrammte sein Münchner Kollege Matthias Bachinger bei dem mit 540.000 Euro dotierten Hallen-Hartplatzturnier nur haarscharf am gleichen Erfolg vorbei.  Der 31-Jährige unterlag erst im Finale dem Franzosen Gilles Simon (ATP-Weltrangliste 29) knapp mit 6:7(2), 1:6. „Ich hatte in Metz einen super Touch“, sagt Bachinger.

Sich länge grämen über die Finalniederlage gegen die ehemalige Nummer sechs der Welt musste sich Bachinger auch angesichts dreier vergebener Satzbälle im ersten Durchgang nicht. Denn im Frühherbst seiner Karriere läuft es für Bachinger gerade besser denn je. Erstmals erreichte er ein ATP-Finale und schlug auf dem Weg ins Endspiel bei seinen vier Partien auch noch prominente Namen wie Kei Nishikori (ATP 12). Den Japaner hatte der gebürtige Münchner im Halbfinale mit 2:6, 6:4, 7:5 aus dem Weg geräumt. „Das war die beste Woche meines Lebens“, sagt der in Ampermoching aufgewachsene Bachinger.

Die Ursachen für seine bestechende Form sieht Bachinger in „einer guten Fitness“. Aber auch seine Heimat spiele eine Rolle. Im Sommer konnte er für drei Wochen daheim sein. Der Profi der TennisBase Oberhaching spielte in der 2. Bundesliga für den TC Großhesselohe, zu dem er vor dieser Saison heimgekehrt war. In der bayerischen Landeshauptstadt konnte er den Bundesliga-Aufstieg intensiv feiern, an der Base trainieren und im Kreise von Freunden und Familie den Akku wieder aufladen. „Das war absolut ein Erfolgsfaktor. Ich habe daheim viel Kraft getankt“, sagt der aktuell auf Nummer 135 gelistete Weltranglistenspieler, der Anfang September im ATP-Challenger-Finale auf Mallorca gestanden hatte.

Sollte Bachinger so erfolgreich weitermachen, dürfte er seine persönliche Top-Platzierung von vor über sieben Jahren (ATP 85) wieder erreichen. Seinem jüngsten Erfolgsrezept bleibt er treu. Nach der anstrengenden Woche mit sieben Matches in acht Tagen hat er sich zwei Tage Auszeit in seiner Heimat genommen. Ob er tatsächlich in dieser Woche zum nächsten ATP-Turnier in Orleans durchstartet oder ob er sich womöglich auf dem Münchner Oktoberfest den nächsten Heimat-Energieschub holt, wollte er noch nicht verraten. „Schau ma mal“, sagte Bachinger zu einem möglichen Wiesn-Besuch. Robert M. Frank / rmf

Bild (oben): „Bachi“ in Action bei den IsarOpen; Bild: Robert M. Frank.

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