Gefrorener Geburtstag

Posted on 16. März 2010

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Kicken oder Curlen? Wir müssen auf der Eisfläche dem Ball nachjagen.

In wenigen Wochen startet die Rückrunde für den TV Stockdorf. „Wie fit ist mein Team für die Rückrunde und wie viele Plätzchen haben meine Spieler in der Winterpause zu viel gegessen“, frage ich mich als Trainer der ersten Mannschaft des Würmtal-Klubs? Für BLOGpunkt Sport skizziere ich wöchentlich den Weg meiner „Stockdorfer Jungs“ bis zum Rückrundenstart.

Die Rahmenbedingungen bleiben auch in dieser Woche unverändert. Schnee ohne Ende auf den Plätzen. Und es kommt noch schlimmer: Eine Frostperiode, die den Boden unter der Schneefläche zu Beton macht.

Geburtstag auf Granitboden

Die Vorzeichen für meinen Geburtstag standen eher ungünstig. Sowohl Peter, dessen Tochter ebenfalls am 9. März Geburtstag hat, als auch Philipp (der diese Woche eine Snowboardlehrer-Ausbildung mit der Uni vor sich hat) waren nicht da.

Am Abend meines Geburtstages stehe ich auf dem Trainingsplatz. Nachdem mir einige meiner Mitspieler gratulieren, freue ich mich darüber. Trotzdem lasse ich keine Gnade walten. Die Jungs trainieren hart auf dem Granit-Boden. Am Ende: Keine Verletzten, ich bin um ein Jahr und das Team um eine Trainingseinheit älter. Ein guter Tag.

„Kapieren“ oder „Einfrieren“

Am heutigen Mittwoch wartet mit Peter ein Co-Trainer auf mich. Damit ist es mir beim zweiten Training der Woche möglich, beide Trainingsgruppen unter Anleitung trainieren zu lassen. Mein direkter Vorgänger übernimmt mit der Mannschaft bei eiskalten Temperaturen ein Koordinations-Parcours, ich kümmere mich um Detailarbeit.

Immer wieder halte ich bei meinem gruppentaktischen Training die laufende Übungsform an und korrigiere. Einige Spieler schauen mich entgeistert bei meinen Erklärungen und dem „Einfrieren“ der Übung an. Einige Spieler fangen gerade an zu Begreifen, wie die Übungsform laufen soll. Die anderen, die schon längst alles begriffen haben, frieren einfach nur ein.

Engagiertes Team

Im Abschlusstraining stehe ich wieder als Alleinunterhalter da. 24 Spieler drängen auf den immer noch schneebedeckten Trainingsplatz. Das Defensiv-Training trägt nach kurzen Anleitungen erste Früchte. Die Eisdecke unter dem Schnee scheint in der Euphorie in Vergessenheit zu geraten.

Da auf mich ein beruflicher Termin wartet, beende ich pünktlich das offizielle Training und überlasse Capo „Isel“ die Schlüssel. Die Spieler äußern eigenständig den Wunsch, noch im 11 gegen 11 auf eigene Verantwortung weiterkicken zu wollen. Wenn da mal nichts passiert, denke ich mir und verlasse das Trainingsgelände.

Euphorie in Eichenau

Es ist nichts mehr passiert im Training. Alle Spieler stehen verletzungsfrei zur Verfügung. Nachdem unsere zweite Mannschaft im Spiel gegen die eine Liga höher spielende Reserve der Eichenauer 2:1 gewinnt, ist auch in unserer Kabine die Stimmung gelöst.

Ich bin skeptisch, da ich Eichenau als deutlich stärker einschätze als mein Team. Immerhin spielt auch unser Gegner eine Liga höher. Doch davon ist teilweise nichts zu sehen. In Phasen zeigen sich meine „Stockdorfer Jungs“ überlegen. Unser knapper 2:1-Sieg ist am Ende nicht ganz unverdient.

Spielberichtsbogen:

FC Eichenau – TV Stockdorf                                                                                 1:2 (1:1)

TV Stockdorf: Halmich – Rieger (56. Hillebrand A.), Körner M., Endriss (46. Özdemir), Leidl – Kadr, Ikonomopulos, Meinl – Gühl (46. Stepper) Thalmeier, Weidl; Trainer: Robert M. Frank.

Tore: 0:1 Endriss (13.), 1:1 (30.), 1:2 Weidl (73./Handelfmeter)

Schiedsrichter: Stefan Brandt

Gelbe Karte: Kadr (65.)

Ticker:

Mein Fazit der Woche: Mit Geburtstag und einer super Teamleistung eine schöne Woche. So kann es weitergehen.

Posted in: Fußball